ROAD RUNNER
TEIL I

ON THE ROAD

„Irgendwann konnte ich es echt nicht mehr hören“,
erzählt der 19-jährige Nick, der bei seiner alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist.

Sie sagte bei jeder Gelegenheit‚ „Du weißt doch gar nicht, was dich da erwartet“. Natürlich ist mir klar, dass sie mich beschützen wollte, dass sie sich einen geradlinigen Weg wünschte, nach allen Seiten abgesichert. Aber da ging sie einfach zu weit.“ Offensichtlich so weit, dass das Ganze ins Gegenteil umschlug. Nick hat mit 17 die Schule geschmissen, zunächst eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker begonnen; als er volljährig wurde, schmiss er wieder alles hin. „Zufällig hat die Firma, bei der ich gelernt habe, die Technik bei einer namhaften Rockband gemacht. Und zufällig erfuhr ich backstage, dass die Band für die anstehende Welttournee noch ein Crewmitglied für Auf- und Abbau suchte. Ich dachte mir „Frechheit siegt“ und sprach mit meinem Schulenglisch den Tourmanager an. Ich hätte Zeit und Lust auf Abenteuer. Da wäre ich doch genau der Richtige. Lange Rede, kurzer Sinn: Nach ein wenig Hin und Her bekam ich einen Vertrag für die Konzerte in Deutschland. Danach einen für Europa. Da sind wir gerade dran. Und ich glaube, ich bekomme auch einen Vertrag für den Rest der Welt.“ Was nach so einer Tour dann anstehe, wisse er noch nicht, berichtet Nick. In dem Fall sei halt der Umweg das Ziel.

Und Nicks Mutter?
„Sie ist – natürlich – besorgt. Aber ganz ehrlich: Ich bin mir sicher, dass sie mich insgeheim bewundert.“