ROAD RUNNER
TEIL I
September 1, 2018
MAL GANZ EHRLICH –
September 1, 2018

PIMP YOUR
SOFT SKILLS!

WELCHE WICHTIGEN OFFLINE-NETZWERKE GIBT ES UND WAS BRINGEN SIE?

Wer zu lange im eigenen Saft schmort, wird bald feststellen, dass einzelne Bereiche des Lebens einfach so an ihm vorbeiziehen. Bereiche, die in ganz unterschiedlichen Lebenslagen durchaus wichtig sein könnten. In den Social Media haben sich zwar alle irgendwie lieb, Networking dort reicht aber definitiv nicht aus. Um sowohl die Hard- als vor allem auch die Soft Skills zu pimpen, muss man raus und Menschen treffen. Das kann zunächst mal alles bedeuten. Klassiker ist da sicher jede Form des Vereinslebens; vorrangig Sportvereine erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. Im Mannschaftssport triffst du viele unterschiedliche Menschen – der Sport ist die Schnittmenge, darüber hinaus können interessante und vielleicht hilfreiche Bekanntschaften zustande kommen.

Wer es nicht so mit Vereinen hat und nicht auf den Mund gefallen ist, kann auch im Fitnessstudio neue Bekanntschaften schließen, oder in Parcours-Anlagen, in Skater- oder Kletterhallen – das gleiche Interesse bildet die Basis, bei Sympathie kann man sich ja weiter vorantasten.

Jenseits des Sports gibt es auch zahlreiche Interessengemeinschaften in völlig anderen Bereichen: Reparaturcafés, Rollenspiele, Critical Mass, Urban Gardening, Street Art … überall tummeln sich Individualisten, die Menschen kennen, die Menschen kennen, denn: Das ist beim Netzwerken nun mal ausschlaggebend. Und die Quote derer, die über das berühmte Vitamin B weiterkommen, ist vermutlich ziemlich hoch. Verwerflich ist das Ganze nicht, legitim allemal – nur muss es natürlich immer nett und fair zugehen. Vor allem auch in sensiblen Bereichen: Projekte und Initiativen, die das „Social“ noch Auge in Auge betreiben: Ehrenamtsarbeit oder Nebenjob in der Flüchtlingshilfe, mit Kindern aus prekären Verhältnissen, mit Senioren, oder Menschen mit Handicap.


Also, ein plakatives Beispiel:
A studiert Deutsch und Geschichte auf Lehramt, ist schon länger in der Stadt, hat aber noch keine nennenswerten Bekanntschaften geschlossen. A sitzt jedoch dreimal pro Woche in derselben Espressobar und schlürft dort Latte Macchiato. Aktuell hat A Lust darauf, mal in der angesagten Boulderhalle klettern zu gehen – und trifft dort B. B arbeitet in besagter Espressobar – man kommt ins Gespräch. Nach einigen Wiedersehen beim Klettern gehen A und B noch was trinken. A erzählt von sich, B wird hellhörig und erwähnt, dass eine Tante eine großartige Buchhandlung führt und gerade für zweimal pro Woche jemanden als Aushilfe sucht. A ist durchaus an Literatur interessiert und hält dies für einen Traumnebenjob. B spricht mit C (Tante); C lädt A ein; A bekommt den Job. B hat einen bei A gut (wenn A ein Gespür für Loyalität hat) und A kann B vielleicht demnächst auch mal weiterhelfen. Kapiert? Na klar!